Solaranlage mieten? - Alles, was Sie darüber wissen müssen
- Simplified Solar
- 16. Aug. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 29. Aug. 2024
Für viele Menschen ist die Anschaffung einer eigenen Solaranlage zu kostspielig. Seit einigen Jahren gibt es jedoch die Möglichkeit, eine Solaranlage zu mieten und somit die hohen Anfangskosten zu umgehen. Hier erfahren Sie alles Wichtige rund um das Mieten einer PV-Anlage.
Welche Vorteile hat es, eine Solaranlage zu mieten?
Die Anschaffungskosten einer Photovoltaikanlage liegen etwa bei 2.000 Euro pro kWp. Eine Solaranlage für ein Einfamilienhaus kann somit schnell 20.000 Euro kosten. Beim Mieten einer Solaranlage müssen Sie diese Summe nicht auf einmal aufbringen, sondern können sie in Raten zahlen. Dadurch kann die Photovoltaikanlage oft früher in Betrieb genommen werden, da Sie nicht erst den gesamten Kaufpreis ansparen müssen. Zudem umfasst das Mietmodell häufig umfassende Serviceleistungen über die gesamte Vertragsdauer.
Vorteile
Monatlicher Festpreis statt hohe Einmalzahlung
Möglicherweise frühere Inbetriebnahme
Umfassende Serviceleistungen
Keine zusätzlichen Kosten für Montage, Wartung und Reparaturen
Worauf sollten Sie beim Mietvertrag achten?
Auch wenn das Mieten einer Solaranlage dank des umfassenden Services wenig Aufwand für die Kunden bedeutet, sollten Sie vor der Vertragsunterzeichnung folgende Punkte klären:
Leistungen im Vertrag Üblicherweise umfasst der Vertrag Planung, Montage, Installation, regelmäßige Wartung, kleine Reparaturen sowie den Ersatz defekter Teile. Auch Investitions- und Betriebsführungskosten, Versicherungsschutz und Kundenservice sind oft eingeschlossen. Prüfen Sie jedoch genau, welche Leistungen enthalten sind und wann eventuell Zuzahlungen erforderlich sind.
Pflichten des Vertragspartners Der Vermieter der Solaranlage sollte sich um die Registrierung und Dokumentation kümmern und in der Regel auch die Kommunikation mit den Behörden übernehmen.
Wirtschaftlichkeit der Miete Vergleichen Sie die erwarteten Kosten der Miete mit den Kosten einer gekauften PV-Anlage. Je höher Ihr Eigenverbrauch, desto rentabler ist die Solaranlage.
Zahlungsausfälle Klären Sie im Vorfeld, wie bei einem Zahlungsausfall vorgegangen wird und ob Versicherungen abgeschlossen werden können, die einen vorübergehenden Mietausfall absichern.
Vertragsende Nach typischen Vertragslaufzeiten von 15 bis 20 Jahren können Sie den Vertrag verlängern, die Anlage abbauen lassen oder zum aktuellen Zeitwert übernehmen.
Dachpachtvertrag Klären Sie, ob der Pachtvertrag für Ihr Dach inkludiert ist
Hausverkauf mit gemieteter PV-Anlage Beim Verkauf des Hauses können die neuen Eigentümer die Miete übernehmen. Alternativ können Sie die Anlage aus dem Mietvertrag herauskaufen.
Wenn Sie planen, eine Photovoltaikanlage zu mieten und unsicher sind, ob der Mietvertrag zu Ihrem Vorteil ausgearbeitet ist, sollten Sie vor der Unterzeichnung ein Steuerbüro oder eine Anwaltskanzlei hinzuziehen, um den Vertrag sorgfältig prüfen zu lassen.
Welche Mietmodelle gibt es und wie unterscheiden sie sich?
Es gibt drei grundlegende Mietmodelle:
Klassisches Mietmodell Der Anbieter vermietet die PV-Anlage an die Gebäudeeigentümer, die den erzeugten Strom selbst nutzen und Betreiber der Anlage werden. Überschüssiger Strom wird ins Netz eingespeist, und es gibt eine Einspeisevergütung.
Solarstromliefermodell Der Anbieter errichtet die Solaranlage, und die Gebäudeeigentümer zahlen einen vertraglich vereinbarten Lieferpreis für den genutzten Solarstrom. Der überschüssige Strom wird ins Netz eingespeist, und der Anbieter erhält die EEG-Vergütung.
Teilanlagemiete Gebäudeeigentümer mieten einen Teil der Solaranlage für ihren Eigenverbrauch. Als Solarstromverbraucher sind Sie damit stiller Mitbetreiber der Anlage. Der Hauptbetreiber der Anlage erhält die Einspeisevergütung für überschüssigen Solarstrom.
Wie hoch sind die Mietgebühren für eine Solaranlage?
Die Mietkosten hängen von der Anlagengröße und dem Tarif ab. Eine Anlage mit 2 bis 3 kWp kostet etwa 50 Euro pro Monat, während eine Anlage mit 6 bis 7 kWp etwa 130 Euro monatlich kostet.
Im Folgenden finden Sie eine Tabelle mit den geschätzten Kosten für Solaranlagen mit einer Leistung von bis zu 10 kWp:
Anlagen-Leistung | Mietpreis pro Monat (zzgl. MwSt.)* | Mietpreis pro Jahr (zzgl. MwSt.)* | Mietpreis für 20 Jahre (zzgl. MwSt.)* |
2 – 3 kWp | ca. 50 Euro | ca. 600 Euro | ca. 12.000 Euro |
4 – 5 kWp | ca. 90 Euro | ca. 1.000 Euro | ca. 22.000 Euro |
6 – 7 kWp | ca. 130 Euro | ca. 1.600 Euro | ca. 30.000 Euro |
8 – 9,5 kWp | ca. 160 Euro | ca. 2.000 Euro | ca. 40.000 Euro |
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
In der Regel sparen Sie mit dem Mietmodell nicht unbedingt mehr Geld im Vergleich zum Kauf einer Solaranlage. Der wesentliche Vorteil der Miete liegt darin, dass Sie keine hohe Einmalzahlung leisten müssen und dennoch eigenen Solarstrom produzieren können. Allerdings können durch die zusätzlichen Finanzierungs- und Servicekosten gemietete Anlagen auf lange Sicht sogar teurer sein als gekaufte.
Steuerliche Aspekte der Solaranlagenmiete
Seit dem 1. Januar 2023 fällt beim Kauf einer PV-Anlage keine Umsatzsteuer mehr an. Für gemietete Anlagen gelten andere Regelungen. In einigen Fällen entfällt die Umsatzsteuer, wenn festgelegt ist, dass Sie nach Vertragsablauf automatisch Eigentümer der Anlage werden. Servicearbeiten unterliegen jedoch weiterhin der normalen Besteuerung.
Sind Wallbox und Speicher in einer gemieteten Solaranlage enthalten?
Um den Eigenverbrauch zu erhöhen, kann ein Solarspeicher sinnvoll sein. Auch eine Wallbox für Elektroautos kann integriert werden. Anbieter von Mietanlagen bieten häufig kompatible Solarspeicher und Wallboxen an, die gegen Aufpreis gemietet werden können. Klären Sie vor Vertragsabschluss, ob und zu welchen Kosten diese Komponenten ausgetauscht werden, wenn sie nicht mehr die volle Leistung erbringen.
Wann lohnt es sich, eine Solaranlage zu mieten?
Eine Solaranlage lohnt sich, wenn Sie unabhängig vom öffentlichen Stromnetz werden und umweltfreundlichen Strom nutzen wollen. Aufgrund der Finanzierung und Servicekosten dauert es länger, bis sich die Kosten amortisieren. Eine hohe Rentabilität ist nur bei einem hohen Eigenverbrauch gegeben. Wenn Sie sich die Einmalzahlung nicht leisten können, gibt es neben der Miete auch die Möglichkeit der Finanzierung über die KfW.
Wer vermietet Solaranlagen?
Solaranlagen werden von Energieversorgern und spezialisierten Dienstleistern in Kooperation mit regionalen Versorgern vermietet. Verschiedene Anbieter bieten unterschiedliche Tarife an, während die Laufzeit meist festgelegt ist.
Wenn Sie nach einem passenden Anbieter für die Miete oder den Kauf einer Solaranlage suchen, können Sie über uns kostenlos und unverbindlich Angebote von Firmen in Ihrer Nähe erhalten.
So funktioniert es: Füllen Sie einfach unser Online-Formular aus und geben Sie Ihre Anforderungen an die neue Solaranlage an. Wir verbinden Sie dann mit geeigneten Solarfirmen, die Ihnen individuelle Angebote unterbreiten. Danach müssen Sie nur noch die Angebote vergleichen und das passende auswählen.
