Solarstrom speichern – Welche Optionen gibt es?
- Simplified Solar
- 19. Aug. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 29. Aug. 2024
Mit einem Stromspeicher für Ihre Photovoltaikanlage können Sie den erzeugten Solarstrom speichern und flexibel nutzen. Dies erhöht nicht nur die Effizienz Ihrer Solaranlage, sondern macht Sie auch unabhängiger von den großen Stromanbietern.
Hier erfahren Sie, welche Arten von Stromspeichern es gibt, wie viel sie kosten und wann sich die Investition in eine Solarbatterie lohnt.
Wie kann man Solarstrom speichern?
Solarstrom ist umweltfreundlich und kostengünstig, allerdings gibt es eine Herausforderung: Der erzeugte Strom muss im Idealfall sofort verbraucht werden, da er nur im Moment seiner Erzeugung verfügbar ist. Doch auch wenn die Sonne nicht scheint, benötigt ein Haushalt Strom, beispielsweise abends, wenn Lichter und Geräte wie Herd oder Fernseher genutzt werden. Die Lösung für dieses Problem sind Stromspeicher für Photovoltaikanlagen.
Die Technologie, die es ermöglicht, Sonnenenergie zu speichern, besteht im Wesentlichen aus einem Akku, einem Batteriemanagementsystem und einer Speicherregelung. Mit einem Solarspeicher können Sie genau festlegen, wann und wie viel Solarstrom Sie selbst nutzen oder ins öffentliche Netz einspeisen möchten.
Welche Arten von PV-Stromspeichern gibt es?
Um Solarstrom zu speichern, stehen verschiedene Arten von Akkus zur Verfügung.
Lithium-Ionen-Akkus
Lithium-Ionen-Akkus sind derzeit die am häufigsten verwendeten Speicherlösungen für Solarstrom und gelten als zukunftssicher. Sie zeichnen sich durch eine lange Lebensdauer von über 20 Jahren und bis zu 10.000 Ladezyklen aus, wobei kaum Wartungsaufwand erforderlich ist. Mit einem Wirkungsgrad von 90% bis 98% sind sie technisch fortschrittlicher als Blei-Akkus, allerdings sind sie mit etwa 1.000 Euro pro kWh auch teurer.
Blei-Gel-Akkus
Blei-Gel-Akkus sind eine Weiterentwicklung der klassischen Blei-Säure-Akkus. Sie bieten eine höhere Wartungsarmut und eine längere Lebensdauer von bis zu 10 Jahren. Durch das Gel wird die Gasbildung beim Laden stark reduziert, was das Risiko einer Knallgasexplosion minimiert. Allerdings sind sie mit etwa 500 Euro pro kWh doppelt so teuer wie Blei-Säure-Akkus.
Blei-Säure-Akkus
Blei-Säure-Akkus sind eine bewährte Technologie, die früher weit verbreitet war, um Solarstrom zu speichern. Mittlerweile überwiegen jedoch ihre Nachteile, wie ein niedriger Wirkungsgrad von etwa 70% bis 80% und eine begrenzte Lebensdauer von fünf bis sieben Jahren. Zudem müssen sie aufgrund der möglichen Knallgasbildung regelmäßig gewartet werden. Ihre geringen Anschaffungskosten von etwa 260 Euro pro kWh machen sie jedoch zur günstigsten Option.
Strom Cloud
Eine Strom Cloud funktioniert als virtueller Speicher für den überschüssigen Solarstrom, den Sie nicht sofort verbrauchen. Dabei speisen Sie tagsüber überschüssige Energie ins öffentliche Netz ein und erhalten im Gegenzug Strom vom Cloud-Anbieter, wenn die Sonne nicht scheint und Sie Strom benötigen. Eine Strom Cloud ist kein physisches Speichermedium, sondern eher ein Tauschsystem.
Wie ist ein Speicher für Solarenergie aufgebaut?
Ein Solarspeicher für Photovoltaikanlagen besteht aus mehreren Komponenten:
Batterie: Speichert den überschüssigen Solarstrom.
Laderegler: Verhindert die Überladung der Batterie, indem er den Ladevorgang steuert.
Monitoring-System: Überwacht den Zustand des Systems und informiert über die Energieproduktion.
Management-Systeme für Batterie und Energie (BMS & EMS): Diese Systeme steuern die Batterie und optimieren die Nutzung der Energie.
Transformator (Wechselrichter): Wandelt den gespeicherten Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom um.
Was kostet ein Speicher für Solarstrom?
Die Kosten für einen Solarstromspeicher variieren je nach Größe und Technologie. Durchschnittlich sollten Sie mit etwa 1.000 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität rechnen. Je nach Ausführung liegen die Anschaffungskosten für einen Speicher zwischen 5.000 und 15.000 Euro.
Wann lohnt sich die Speicherung von Solarstrom?
Ein Stromspeicher für Ihre Photovoltaikanlage lohnt sich fast immer. Bei den aktuellen Strompreisen ist es am wirtschaftlichsten, möglichst viel des selbst erzeugten Stroms selbst zu nutzen und so wenig wie möglich auf Strom aus dem öffentlichen Netz angewiesen zu sein. Mit einem Solarspeicher kann ein durchschnittlicher Haushalt etwa 70% bis 80% seines jährlichen Strombedarfs durch die eigene PV-Anlage decken. Ohne Speicher müssten Sie den Großteil Ihres Solarstroms ins öffentliche Netz einspeisen, wofür Sie zwar eine Einspeisevergütung erhalten, diese ist jedoch meist nicht so lohnenswert wie die Unabhängigkeit von den Energiepreisen der Netzbetreiber.
Gibt es auch Nachteile bei der Speicherung von Solarstrom?
Ein Nachteil von Solarspeichern ist die begrenzte Lebensdauer der Batterien. Im Laufe der Zeit verlieren diese an Kapazität und müssen irgendwann ersetzt werden. Ein weiteres Problem betrifft die Entsorgung, da sowohl Blei als auch Lithium umweltgefährdende Stoffe sind und die Entsorgung dieser Materialien bisher nicht vollständig gelöst ist. Langfristig müssen daher umweltfreundlichere Lösungen entwickelt werden, um Solarstrom in Privathaushalten zu speichern.
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Häufig gestellte Fragen
Kann ich einen Stromspeicher nachrüsten, wenn ich bereits eine PV Anlage installiert habe?
Ja, in den meisten Fällen ist es möglich, einen Stromspeicher nachträglich zu einer bestehenden Photovoltaikanlage hinzuzufügen. Es ist jedoch wichtig, dass der Speicher kompatibel mit der vorhandenen Anlage und dem Wechselrichter ist.
Wir empfehlen, sich von einem Experten beraten zu lassen, um die beste Lösung für Ihre Anlage zu finden.
Ist es möglich, meinen Strom über mehrere Wochen oder Monate zu speichern?
Wie lange hält ein Stromspeicher für meine Photovoltaikanlage?
